Kirchen

Alle Kirchen in der Gemeinde Kappel am Krappfeld

St. Paul zu Kappel am Krappfeld

Wann die erste Kirche tatsächlich erbaut worden ist, lässt sich, da keine Urkunde darüber berichtet, nicht mehr feststellen. Immerhin handelt es sich aber bei Kappel um eine sogenannte Chorturm-Kirche, die alle schon in sehr früher romanischer Zeit entstanden sind.

Bei diesen eigenartigen Kirchenbauten steht der massige Turm an der Ostseite des Kirchenschiffes. Im Erdgeschoss des Turmes befand sich der verhältnismäßig kleine Altarraum oder Chor. Der Altar mit dem Allerheiligsten war dadurch bei Bränden, wohl auch bei Überfällen durch fanatische Heiden, halbwegs sicher. In Kappel dürfte sich der Altar noch bis ins 18. Jahrhundert unter dem Turm befunden haben.

Das Kirchenschiff hatte eine flache Holzdecke. Im späten 15. Jahrhundert dürfte die ganze Anlage zum Schutz gegen drohende Türkenüberfälle entsprechend befestigt worden sein. Am Rundturm in der Friedhofmauer sind die dort eingelassenen Schießscharten noch heute zu sehen. Möglicherweise hat die Kirche durch die Türkenhorden auch Schaden erlitten. Die „Renner und Brenner“ sind ja mehrmals auch durch das Krappfeld gezogen.

Auf jeden Fall ist offensichtlich nach dem Jahre 1500 die ehemalige Flachdecke des Kirchenschiffs durch ein spätgotisches Gewölbe ersetzt worden. Im heutigen hinteren Teil der Kirche ist dieses noch erhalten.

Dem Turm wurde zu dieser Zeit eine neue Glockenstube aufgesetzt, und an der Südseite kam eine kleine Sakristei dazu. Am 31. Juli 1521 wurde das so erneuerte Gotteshaus vom Lavantaler Bischof Leonhard eingeweiht.

Der Pfarrhof von Kappel, merkwürdigerweise etwas weit von der Kirche entfernt auf der Höhe thronend, ist ein besonders stattlicher Bau. Das entspricht durchaus der einstigen Bedeutung dieser von Friesacher Pröpsten verwalteten Pfarre. Offensichtlich war das Gebäude einst auch wehrhaft gemacht worden, wie an noch vorhandenen Schießscharten zu erkennen ist.

Silberegg

Im Jahre 1202 oder früher gab es einen Vorgängerort mit dem Namen „Zungoisdorph“. Das geht aus einer Urkunde hervor, in der Ministerialen, also Lehensleute des Erzbischofs, in Trixen ihr bisher über die hier bestehende Kirche innegehabtes Patronats- und Petitionsrecht durch die Hand des Erzbischofs dem neu geweihten Kloster Viktring schenkten.

Eine Kirche hat in Silberegg auf jeden Fall schon in romanischer Zeit bestanden. Im Schiff der heutigen Kirche dürften noch Mauern dieser uralten Kirche stecken. Im 15. Jahrhundert wurde dem Bau, wie fast überall in Kärnten, ein gotischer Chor angefügt. Und in der Barockzeit wurden neue Gewölbe und die Sängerempore eingebaut. Das westseitige Kirchenportal erhielt im vorigen Jahrhundert eine neugotische Umrandung. Typisch für das östliche Kärnten ist auch das wahrscheinlich in der Türkenzeit aufgebrachte Steinplatttendach. Der mächtige Turm mit Pyramidenhelm läßt die an sich kleine Kirche fast festungsartig erscheinen. Ein sehr hohes Alter dürfte ein ehemaliger Grabstein haben, der als Schwelle im Friedhofstor liegt. Er ist mit zwei in Kreisen eingemeißelten Kreuzen verziert.

Die Einrichtung dieser Kirche ist für eine Pfarrkirche verhältnismäßig schlicht. Der sonst überall übliche große Hochaltar fehlt hier. An seiner Stelle trägt ein sarkophagartiger Altartisch den von zwei Engeln flankierten Tabernakel und eine kleine Kreuzigungsgruppe.

Besonders beachtenswert sind in dieser Kirche auch die zahlreichen Grabdenkmäler ehemaliger Besitzer der Herrschaft Silberegg. Sie stammen aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Die meisten zeigen die Wappen der jeweiligen Familien.

Patron der Kirche ist der hl. Georg, einer der viel ausgerufenen 14 Nothelfer.

St. Florian

Erstmals erwähnt wird „Sand Florian“ im Jahre 1406. Um diese Zeit dürfte die gotische Kirche erbaut worden sein. Sie wäre demnach – abgesehen von der Kappler Nikolaus-Kappelle – die jüngste Kirche in der Gemeinde. Weil aber Siedlungen in diesem Gebiet schon im Gurker Urbar des Jahres 1285 verzeichnet sind, ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass auch diese Kirche schon eine Vorläuferin hatte. Im Volksmund wird die Kirche schon immer als „Windisch Florion“ bezeichnet.

Die Pfarrzugehörigkeit von St. Florian wechselte mehrmals.

Zunächst gehörte die Filialkirche zu Kappel, von 1786 bis 1800 zur Pfarre St. Martin, anschließend wieder zu Kappel und schließlich seit 1953 wieder zu St. Martin.

Der zu Beginn des 15. jahrhunderts oder vielleicht noch etwas früher errichtete gotische Kirchenbau wurde im 17. Jahhundert weitgehend umgestaltet. Das Kirchenschiff ist bei dieser Gelegenheit nach Westen verlängert worden und zwei Seitenschiffe wurde angebaut. Die Schiffe bekamen barocke Gewölbe und auch die Fenster erhielten barocke Formen. Auch der Turmhelm enstand zu dieser Zeit.

Der große Barocke Hochaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt aus der Werkstätte des hervorragenden Barockbildhauers Johann Pacher in St. Veit an der Glan. Die Mitte des aus Säulen und Pfeilern bestehenden Aufbaus nimmt die Statue des hl. Florian ein. Flankiert wird der Kirchenpatron von beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus, und über den Opfergangportalen stehen die Heiligen Oswald und Donatus. Über dem Altargebälk thront die Heiligste Dreifaltigkeit, umgeben von anbetenden Engeln. Das Antependium zeigt hier ein Kreuz, das von gemalten Blüten und Ranken umgeben ist.

Der Kirchenpatron, der hl. Florian, war ein römischer Militärbeamter. Er soll im Gebiet von Zeiselmauer bei Wien geboren sein, und zwar gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. Er wurde um das Jahr 304 im Ennsfluss ertränkt.

Passering

Es ist anzunehemen, dass zur Zeit der ersten urkundlichen Nennung des Ortes im jahre 1124 hier bereits eine Kirche bestanden hat. Von dieser ist allerdings erst viel später in einer Urkunde die Rede. Dabei dürfte es sich aber nur um einen Ausbau des Kirchleins in gotischer Zeit gehandelt haben. Bei der letzten Renovierung in den sechziger Jahren kam nämlich in der Südwand der Passeringer Kirche oberhalb der Sakristeitüre ein ganz kleines romanisches Fenster zum Vorschein.

Die Art dieses Fensters, das leider wieder vermauert wurde, entsprach genau den Fenstern im uralten Kirchlein von St. Willibald. Es muß sich also auch in Passering um einen ursprünglichen frühromanischen Bau gehandelt haben. Der in spätgotischer Zeit erfolgte Umbau ist am 16. Oktober 1529 eingeweiht worden. Dieses Datum hat man früher fälschlicherweise für das Erbauungsdatum der Kirche gehalten. Sie ist jedoch, wie sich gezeigt hat, wesentlich älter. Spätestens seit dem Umbau trug die Kirche auch das in der Türkenzeit aufkommende Steinplattendach, das gegen die türkischen Brandpfeile schützen sollte. Leider ist davon nur noch die Verkleidung des kleinen Dachreiters erhalten geblieben. Die Eisenbeschläge an der Kirchentüre dürfen ebenfalls in der Türkenzeit als Schutz gegen deren Eindringen angebracht worden sein.

In der Zeit Kaiser Josefs II. sollte neben unzähligen anderen Kirchen und Klöstern auch die damals zur Pfarre Kappel gehörige Filialkirche Passering aufgelassen werden. Das bischöfliche Ordinariat hat das aber auf Grund des energischen Protestes der hiesigen Bevölkerung verhindern können.

Recht beachtlich ist die Errichtung des kleinen Kirchleins. Der hübsche barocke Hochaltar trägt die Jahreszahl 1689. Eigenartigerweise ist seine Hauptfigur nicht eine Statue der derzeitigen Kirchenpatronin, der hl. Magaretha, sondern die Gottesmutter mit dem Jesuskind. Auf den Altarseiten stehen die Statuen des hl. Evangelisten Matthäus und des hl. Laurentius. In einem Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1620 wird die Filiale als St. Lauentius und Magaretha bezeichnet. Der hl. Laurentius erscheint auch nochmals am rechten Seitenaltar. Die jetzt alleinige Patronin Magaretha ist nur durch eine kleine Statue im oberen Teil des Hochaltars vertreten. Und dieser Aufsatz ist erst um 1720 am Hochaltar angebracht worden.

Die hl. Magaretha soll der Legende nach die Tochter eines heidnischen Fürsten oder Königs in Antiochia gewesen sein.

St. Willibald

Der kleine Weiler gehört auf Grund der Bauweise des Kirchleins ganz sicher zu den frühen Siedlungen im Gebiet. Zwar wird erst in einer um das Jahr 1200 abgefasste Urkunde die Kirche „sanctus Williboldus“ erwähnt. Nach der Art des Mauerwerks in der Nordwand, dem sogenannten „Fischgräten mauerwerkt“, muss das Kirchlein aber schon Jahrhunderte früher errichtet worden sein, denn diese Art des Mauerwerk gab es nur in der karolingischen Zeit, also hauptsächlich im 9. Und 10. Jahrhundert und nur selten noch in frühromansicher Zeit, im 11. Jahrhundert.

Die hochgelegenen, sehr kleinen rundbogigen Fenster der Südseite weisen ebenfalls auf ein sehr hohes Alter. Es ist daher besonders bedauerlich, dass man dieses ehrwürdige Gotteshaus in diesem jahrhundert fast völlig verfallen ließ. Aber es wurde bis heute wieder gänzlich renoviert.

Die ursprünglich romanische Kirche besaß noch am Beginn des 20. Jahrhunderts eine flache Holzdecke mit interessanter Schablonenmalerei. Der durch das schadhafte Dach eindringende Regen hat dazu geführt, dass diese herabgebrochen ist. Im 15. Jahrhundert erhielt das Kirchlein im osten einen gotischen Chor und wahrscheinlich auch den typischen Dachreiter über dem Kirchenschiff. Auch die südseitige Sakristei dürfte in dieser Zheit umgebaut worden sein. Nach urkunden vom 5. Mai 1413 und 4. Juli 1585 wird St. Willibald als Filialkirche von kappel bezeichnet. Ab 1780 wurde die Filiale dann von St. Martin mitprovidiert. Kaiser Joseph II wollte im Zuge seiner übereifrigen Reformen auch diese Filiale auflösen. Die Schließung war für den 13. Februar 1788 vorgesehen. Sie ist aber offensichtlich nicht durchgeführt worden. Im Jahre 1855 wurde St. Willibald dann endgültig der Pfarre St. Martin einverleibt.

Der Patron der Kirche und des Ortes ist der hl. Willibald. Dieser soll um das Jahr 700 als Sohn des ebenfalls heiligen König Richard in England geboren worden sein.

St. Martin

Schon zwischen den Jahren 991 und 1022 – das genaue Jahr ist nicht bekannt – entstand St. Martin am Krappfeld als Eigenkirche eines Edlen namens Heimo. Eigenkirchen waren sozusagen Privatkirchen, die von Adeligen auf ihrem Besitz für sich und ihre Untertanen errichtet wurden.

Dieser Heimo erhielt nun vom Erzbischof von Salzburg für diese Kirche das Tauf- und Begräbnisrecht. Dieses Recht stand normalerweise nur den Pfarrkirchen zu.

Man nimmt, auf Grund einzelner Hinweise an, dass die Heimo-Kirche aus Holz errichtet worden war. Der erste Bischof von Gurk, Gunther vom Krappfeld, der wahrscheinlich ein Verwandter des Edlen Heimo war, hat nämlich später die Kirche „in Stein neu aufgebaut“ und am 4. Juli 1075 eingeweiht.

Nach dem Tode Rudgers vom Krappfeld gelangte die Kirche vor dem Jahre 1146 in den Besitz des bekannten Gurker Bischofs Roman I.

Die Pfarrkirche von St. Martin ist ein sehr ehrwürdiges Bauwerk. Das Kirchenschiff mit seiner Flachdecke geht sicher auf einen frühen romanischen Bau zurück, sehr wahrscheinlich auf die von Bischof Gunther 1075 geweihte Kirche. Von dieser ersten aus Stein gebauten Kirche stammen sicher auch die beiden urtümlichen Steinköpfe, ein weiblicher und ein männlicher, die heute außen unter dem Sims des Chores eingemauert sind. Solche Bildnisse hat man in romanischer Zeit gerne im Bereich der Kirchenportale angebracht. Die an der Tür angebrachten schmiedeeisernen Beschläge, überwiegend in S-Form, sind uralte, auf der ganzen Welt verbreitete Abwehrzeichen, die Böses fernhalten sollten. Seit jeher wird ihnen sogar magische Kraft zugeschrieben.

St. Klemeten

In einem um das Jahr 1200 enstandenen Urkunde wird die Kirche „de s. Clemente“ erstmals genannt. Sieht man sich ihre Westfront an, dann kann man hier noch den ursrünglichen kleinen Bau erkennen, der sicher aus frühromanischer Zeit stammt und ein vielleicht noch höheres Alter vermuten läßt.

Ab 1496 gehört St. Klementen jedenfalls zur Pfarre Kappel. Mit einigen anderen Filialen wurde es aber im Jahre 1953 auch der Pfarre St. Martin einverleibt.

Nach dem Urteil von Sachverständigen gehört die Kirche von St. Klementen zu den eigenartigsten und interessantesten Sakralbauten des Landes. Schon die Lage auf dem isolierten Hügel trägt zu diesem Eindruck bei.

Wenn auch an der heutigen Friedhofmauer keine Reste ehemaliger Befestigungsanlagen zu erkennen sind, so gibt es doch Nachrichten, denen zufolge in der Türkenzeit auch diese Kirche mit dem Friedhof festungsartig ausgebaut worden ist. Die eisenbeschlagenen Tore und das Steinplattendach weisen auf jeden Fall darauf hin. Tatsächlich soll die Anlagen im Jahre 1478 von den Türken belagert worden sein.

Der nahezu den ganzen Chorraum ausfüllende Hochaltar trägt die Jahreszahl 1711. Ihn schmücken drei lebensgroße Statuen, und zwar des hl. Andres, des hl. Clemens und des hl. Florian. Den Altaraufsatz nimmt die Gruppe der Hl. Dreifaltigkeit ein. Es handelt sich um einen sogenannten Opfergang-Altar, wie sie in der Barockzeit allgemein üblich waren. Die einstmals an Seilen vor dem Hochaltar hängenden Engelsstatuen sind jetzt ebenfalls in Sicherheit gebracht worden. Im Chor befinden sich auch noch die Reste von barocken Wandaltären, die früher die Wandmalereien verdeckten. Die beiden ähnlichen Seitenaltäre sind zwar mit 1668 bezeichnet, sie dürften aber später verändert und bei einer Renovierung im Jahre 1888 unsachgemäß behandelt worden sein. Der rechte ist der hl. Katharina geweiht. Ihr zu Seite stehen die Statuen der hl. Barbara und der Hl. Lucia. Beachtenswert ist das reiche Schnitzwerk an diesem kleinen Altar.

Der Patron der Kirche ist der hl. Clemens. Dieser war ein Schüler und Mitarbeiter der Apostel Petrus und Paulus in Rom.

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